18. Juli 2019

FRESSEN UND GEFRESSEN WERDEN

Capelin Fish Swarm

Wir hatten von den Capelins bereits gehört und gelesen. Wir wussten, dass sie begehrtes Futter für Wale, Kabeljaus und Möwen sind. Doch als wir dann in Capelin Cove sahen, wie es zu- und hergeht, hatten wir nur noch Mitleid mit den kleinen, den Sardinen ähnlichen Fischen.

Capelins zieht es wie die Lachse zum Laichen an Sand- und Kiesstrände. Dorthin schwimmen sie in riesigen Verbänden, die mehre Millionen Fische umfassen. Es sieht so aus, als ob sich eine grosse, dunkle Wolke durchs Wasser bewegt. Aber es sind Capelins.

Das wissen auch die Wale, für die sie ein gefundenes Fressen sind. In St. Vincent sahen wir, wie sie danach tauchen. Oder sie sperrten einfach nur ihr grosses Maul auf, wenn sie an die Wasseroberfläche kamen. Der Schlund war dann Endstation der Capelins. Wale sind ihr grössten Verfolger, was die Ausmasse betrifft. Aber nicht die Einzigen. Riesige Kabeljau-Schwärme sind ebenfalls hinter ihnen her. Wir sahen wie das Wasser gleichsam zu kochen begann, wenn sie die Capelin jagten.

Doch Angriffe erfolgten auch aus der Luft. Wie Sturzkampfbomber stechen Gannets auf die Capelins nieder. Es war ein Schauspiel, das wir nie vergessen werden. Ganz zuoberst in der Nahrungskette dann die Fischer, die am Quai die Angel auswarfen und einen Kabeljau nach dem andern aus dem Wasser zogen. Man wollte uns ein paar davon mitgeben. Doch wir hatten inzwischen genügend tote Fische gesehen und keinen Appetit mehr. Arme Capelins!

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