Vor 55 Jahren fuhr ich mit meinem damaligen Freund mit einer Vespa 125 von Basel nach Stockholm und zurück. Danach bin nur noch Auto gefahren. Auf einem Motorrad sass ich nur wenige Male auf dem Soziussitz. Das hat sich heute geändert…

Nachdem Charly gesehen hatte, dass ich mich gestern auf seine BMW 1150 GS setzte, die er warmlaufen liess, animierte er mich und Markus für eine «Töff-Tour». Markus hat in jungen Jahren eine Suzuki 750 gefahren; ich war ein Novize! Ob das wohl gut geht? Charly schlug vor, dass wir nach La Barca fahren, wo es einen Taco-Stand gibt. Dort würden wir frühstücken und danach wieder zurückfahren…

Heute Morgen erwachte ich um 5 Uhr. Einschlafen konnte ich nicht mehr. Mir ging durch den Kopf, was Charly mir am Vorabend erklärt hatte. Wie ich die Gänge schalten und bremsen muss. Wo die Blinker sind. Und wie ich sie betätige. Um 8 Uhr stiegen wir in die Motorradklamotten, zogen Stiefel an und setzten den Helm auf. (Ich kam mir vor wie ein Astronaut!) Charly fuhr die Motorräder auf ein flaches Stück Strasse. Ich schwang mich auf den Sattel und fuhr als Erster los – unter den wachsamen Augen der andern. Die ersten hundert Meter im Zick-Zack-Kurs, danach schaltete ich in den zweiten Gang, dann in den dritten, vierten und fünften. Was für ein Gefühl durch die Gegend zu sausen…

Eine Viertelstunde später erreichten wir den Taco-Stand. Helm ab! Wir setzten uns an einen Tisch und liessen uns Tacos und Wasser servieren. Danach ging’s im 100 km/h Tempo zurück nach Atotonilco. On the Road again:  Canned Heat

PS. «Lass das Motorrad fallen, wenn du spürst, dass du es nicht halten kannst» war ein Rat von Charly. Das machte ich, als ich zuhause zu langsam auf die steile Einfahrt fuhr! Glücklicherweise ist ausser einem Aluminiumteil nichts zu Schaden gekommen…