3. Mai 2018

Von totem und lebendem Holz!

Over a hundred years old!

Auf der Fahrt an die Küste, machten wir in der Nähe von Cabrero an einer COPEC-Station Halt. Hier, das wissen wir inzwischen aus Erfahrung, gibt nicht nur heisse Duschen und guten Kaffee (kein Nescafé!) sondern auch eine stabiles WIFI. Und das brauchen wir um unsere Webseite zu aktualisieren.

Auf die Dusche konnten wir verzichten, hatten wir doch den Tag zuvor in einer Therme verbracht. Also widmeten wir uns der Arbeit an unseren Laptops. Im Nu waren ein paar Stunden um; und wir beschlossen, die Nacht an der Tankstelle zu verbringen. Etwas, das wir nur ausnahmsweise machen, weil hier an einen ruhigen Schlaf nicht zu denken ist. Doch Ohropax helfen mit, das ständige LKW-Gebrumm zumindest ein bisschen zu dämpfen.

Am nächsten Morgen, um 8.30 Uhr, – dann wird es hell! – holte ich uns zwei grosse Becher heissen Kaffee. Danach fühlten wir uns gestärkt für die Fahrt an die Küste. Während Stunden ging es durch endlose Föhrenwälder; die Forstwirtschaft ist ein wichtiger Wirtschaftszweig Chiles. Wir kreuzten Dutzende von LKWs, die mit Holzstämmen oder Holzschnitzeln beladen waren. Dann wieder passierten wir holzverarbeitende Fabriken, deren Schlote rauchten. Und nicht selten sahen wir die verkohlten Überreste von Wäldern, die dem Feuer zum Opfer gefallen sind – kein schöner Anblick!

Nach all dem toten Holz war uns nach Wald zumute. Den fanden wir in Chanco, einem kleinen Küstenort. Hier, im Reserva Natural Federico Albert wachsen über hundertjährige, riesige Eukalyptus- und andere Bäume in den Himmel. Gepflanzt hat sie Federico Albert, ein deutscher Biologe aus Berlin, der anfangs des 20. Jh. nach Chile auswanderte. Nachdem er die ersten Jahre als Leiter eines Museums in Santiago beschäftigt war, entdeckte er seine Liebe zum Wald. Und er entdeckte, wie wichtig es ist, dass die Bevölkerung sich dem Wert des Waldes bewusst wird. (In jener Zeit wurden Wälder abgeholzt, um Viehweiden zu schaffen, was Bodenerosion zur Folge hatte – unter denen leidet Chile zum Teil noch heute!)

Wir blieben zwei Nächte und genossen die Spaziergänge durch einen fantastisch schönen Wald. Noch nie haben wir Eukalyptusbäume gesehen, die 75 (!) cm lange Blätter abwerfen! Und schon lange haben wir nicht mehr so ruhig geschlafen wie hier!

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