
Tracks turn into rivers!
Das ganze Land wartet auf Regen. Und das zum Teil seit sehr langer Zeit. Wohlgemerkt ist hier nicht von der Schweiz, sondern von Namibia die Rede. Die Wasserspiegel in den Staudämmen rund um Windhoek sind auf einem prekären Tiefstand. In Omaruru ist der Grundwasserspiegel so tief wie noch nie. Wenn hier kein Regen fällt, dann sieht es düster aus – vor allem für die Farmer, die Gemüse anpflanzen und auf Wasser angewiesen sind.
Nach einem Zwischenhalt in Omaruru, wo wir einen Rock Shandy tranken, fuhren wir in Richtung Osten weiter. Der Himmel war bewölkt, doch das war er auch schon am Tag zuvor. Nach Regen sah es nicht aus, auch wenn die Schwalben im Tiefflug vor unserem Fahrzeug vorbeidüsten. Eine halbe Stunde später, als wir uns den Bergrücken näherten, waren die Wolken schwarz. Erste, schwere Regentropfen fielen auf die Windschutzscheibe; doch nach zehn Minuten war der Spuk vorbei. Nichts mit Regen.
Der fiel eine Stunde später, als wir im TimBila Safari Nature Reserve (33’500 ha), welches zur N/a’an ku se Foundation gehört, ankamen. Innerhalb von zwei Stunden füllte sich das sandige Bett des Omaruru, das wir kurz zuvor durchquert hatten. Jetzt wälzte sich eine braune Wassermasse in Richtung Westen. Die Bodensenken füllten sich im Nu mit Regenwasser; die schmalen Sandpisten glichen Bächen. Wir standen mit unserem Fahrzeug im Camp und warteten bis sich die Elemente ausgetobt hatten. Nach zwei Stunden war der Spuk zu Ende. So rasch sich das breite Flussbett mit Regenwasser gefüllt hatte; so schnell floss es auch wieder ab oder versickerte im tiefen Sand.
PS: Auf TimBila, ein Teil der N/a’an ku se Foundation, ist auch Apollo zuhause. So heisst, der Elefant, der vor ein paar Jahren auf dem Rössmund-Golfplatz sein Unwesen trieb. Nachdem er zwei Mal ausgebüchst ist, ist er jetzt sesshaft geworden…