Nach vier erholsamen Tagen am Strand von San Felipe fuhren wir am 27. Januar 2020 weiter südwärts. Wir werden die Tage und das Restaurant hier in guter Erinnerung behalten. (Fisch und Meeresfrüchte waren frisch und das Tecate-Bier immer kalt!)

Die Mex 5, die entlang der Sea of Cortez führt, war früher eine Naturstrasse. Doch seit Ende 2019 ist sie vollumfänglich geteert. Das macht zwar das Fahren angenehmer; doch die Strecke verlor auch viel von ihrem Charme. Am frühen Nachmittag verliessen wir die Asphaltstrasse und kehrten auf das alte Trassee zurück. Die Landschaft, die wir hier zu sehen bekamen, gefiel uns so gut, dass wir beschlossen, die Umgebung zu Fuss zu erkunden und eine Nacht zu bleiben.

Am nächsten Morgen ging die Fahrt in Richtung Bahia de los Angeles weiter. Wir planten dort ein paar Tage zu bleiben, doch leider war der kleine Campingplatz von Snowbirds belegt. Schade! Wir entschieden uns, die Küste zu verlassen und zur Mission San Borja zu fahren. Die steinige Piste führte uns durch einen Garten Eden! Wir schafften knapp zehn Kilometer pro Stunde, weil Brigitta mich immer wieder bat anzuhalten, damit sie fotografieren konnte: Boojum-Trees im grünen Blätterkleid, haushohe Cardone- und Senita-Kakteen, blühende Ocotillos, Agaven, Chollas und andere stachelige Gewächse. Einfach gigantisch! Wir meinten durch einen Botanischen Garten zu fahren!

PS. Apropos San Borja Mission: Als die Jesuiten im 18. Jh. hier eintrafen, um den «Wilden» das Christentum näher zu bringen, gab es 4’000 davon. Sechzig Jahre später waren es noch ein paar hundert. Die anderen wurden von den Krankheiten, die die Kirchenmänner mit dem Kreuz ins Land brachten, dahingerafft. (Heute würde man das zu Recht als Genozid anprangern!)