
The Land of Plenty!
Von Macapa waren es knapp 600 Kilometer bis nach Oiapoque, am gleichnamigen Fluss. Bis auf hundert Kilometer war die Strasse asphaltiert. Zum Glück, denn jetzt beginnt hier die kleine Regenzeit. Doch die war uns bereits gross genug, regnete es doch jeden Tag. Auch auf der Fahrt nach Oiapoque, wo wir die letzte Nacht in Brasilien an einer Tankstelle verbrachten. Nicht zuletzt auch deshalb, weil dort der Boden geteert war – also kein Schlamm im Autoinnern!
Am 16.12.2018 überquerten wir auf einer Brücke die Grenze zwischen Brasilien und Französisch Guyana. Auf der anderen Seite lag Europa! Europa? Ja, denn Französisch Guyana ist ein Übersee-Departement Frankreichs! Was für ein Wechsel: Da wehte eine Tricolore und eine Europa-Flagge im Wind. Die gute Strasse, die Route National 1, war mit den typisch rot-weissen Kilometersteinen bezeichnet. Am Zoll erwarteten uns junge, adrette Zöllner in sauberen Uniformen, die uns auch zu einer Versicherung verhalfen. (Sie kostet für einen Monat € 175.—; das sind auch europäische Preise!)
Doch freundliche Zöllner, ein gepflegtes Zollgebäude und gut geteerte Strassen waren noch nicht alles. Wir waren wieder in einem Land, wo man das WC-Papier ins Klo werfen kann! So, wie wir es von zuhause aus gewohnt sind! (In Südamerika entsorgt man das gebrauchte Toiletten-Papier in eine Art Papierkorb, um zu vermeiden, dass die Leitung verstopft!)
Ja, wir waren in Frankreich, in Europa, angekommen. Cayenne, die Hauptstadt des Landes, lag nur gute zweihundert Kilometer entfernt. Und dort stiessen wir am folgenden Tag auf den ersten Carrefour seit langem. Was für ein Angebot: Weichkäse aus Kuh-, Schafs- und Ziegenmilch; Butter aus der Normandie; Schinken aus der Auvergne; knusprige Baguettes; Wein aus der Provence, aus dem Burgund und aus dem Bordeaux; Pastis aus Marseille; Foie Gras aus dem Périgord, Austern und Miesmuscheln aus der Bretagne. Und dann gab es auch noch Eclaires und Marrons (Luxemburgerli)!
Wir waren in Frankreich, wir waren im Schlaraffenland, gelande