Am 24.9.2022 war früh Tagwache. Um sechs Uhr begann sich der Himmel erst zartrosa, rosa und dann blutrot zu färben. Und dann stieg ein roter Feuerball hinter einem Boabab auf! Nachdem wir dem Baobab, unter dem wir campierten, einen Morgengruss entboten, frühstückten wir unter seinen Ästen, die so dick wie die dicksten Tannen im Wald meines Grossvaters waren. Gestärkt mit Ovomaltine, Müesli und einer Papaya fuhren wir zurück nach Tsumke.

Die Tankstelle liessen wir links liegen; die Zeiger der beiden Tankuhren standen auf «full». Wir bogen nordwärts zum Sikereti Camp ab, das sich siebzig Kilometer entfernt, beim Eingang zum Khaudum befindet. Die Piste war sandig aber gut und im 70 km/h Tempo zu befahren. Am Eingangstor bezahlten wir die Gebühr, die für Namib-Residents Nam$ 110.— pro Tag (CHF 6.—) beträgt (In den Nationalparks Kenias und Tansanias bezahlt man dasselbe in US$) Die beiden adrett in grüne Uniformen gekleideten NRW-Mitarbeiterinnen begrüssten uns mit einem fröhlichen «Welcome to Khaudum».

Kurz vor dem Sikereti-Camp bogen wir zur Wasserstelle Tsoanafontein ab, die sechzehn Kilometer entfernt liegt. Eine halbe Stunde später parkten wir Mahangu im Schatten und stiegen auf den Ausguck. Vorsichtig, denn zwischen Besuchern und den wilden Tieren gibt es im Khaudum keinen Zaun! Wir brauchten nicht lange zu warten, bis sich die stolzen Roan-Antilopen (welche man in Namibia nur im Khaudum findet) und Kudus der Wasserstelle näherten. Und dann tauchte in der Ferne eine grosse Gruppe Elefanten auf. Was für ein Spektakel, als sich die Herde daran machte ihren Durst zu stillen und zu baden!

PS. Seit Juli 2022 ist das neue Sikereti-Camp funktionstüchtig. Im Gegensatz zum San-Camp gibt es hier eine Dusche ein Klo mit Wasserspülung – aber keinen Baobab!